Hilfsbedürftig sind folgende Igel:
verletzte Tiere
Tiere, die in Gruben, Lichtschächten o.ä. gefangen waren
kranke Tiere (laufen ziellos tagsüber herum, torkeln oder liegen, rollen sich kaum ein, sind mager (Einbuchtung hinter dem Kopf, herausstehende Hüftknochen), Augen sind eingefallen und schlitzförmig)
verwaiste Igelsäuglinge (Igeljunge, die sich tagsüber außerhalb ihres Nestes befinden, noch geschlossene Augen und Ohren haben und sich womöglich kühl anfühlen)
Igel, die im Winter tagsüber unterwegs sind nach oder bei Dauerfrost und/oder Schnee herumlaufen
Jungigel, die Anfang November mit einem Gewicht von deutlich unter 600 gr. draußen unterwegs sind
Bei Tieren, die im Winter, unterwegs sind ist nicht allein das Gewicht entscheidend. Ein Jungigel hat mit 650 gr. Anfang November ein gutes Gewicht, für einen Altigel ist dies jedoch viel zu wenig und ein Anzeichen für eine ernste Erkrankung.
Bergung:
auf Eigenschutz achten, entweder Handschuhe oder ein dickes Tuch zum Umfassen benutzen
Jungtiere warm halten, z.B. in einer Jacke, Schal oder in der Hand
Erstversorgung:
nach dem Fund: Kontakt mit einer Wildtierauffangstation
auf keinen Fall dem Tier gleich etwas zu trinken oder zu essen geben
ist das Tier schwer verletzt, muss es einem wildtierkundigen Tierarzt vorgestellt werden
keine Milch anbieten
Unterbringung:
Karton, Plastikbox oder Transportbox mit Zeitungspapier oder einem Handtuch oder Küchenrolle ausgelegen und einem kleinen Karton als Rückzug
Jungtiere benötigen eine Wärmeflasche oder PET-Flasche mit warmen Wasser und mit Handtuch umwickelt
aber VORSICHT - Tier langsam erwärmen und Ausweichmöglichkeiten von der Wärmequelle bieten
kein Rotlicht, es trocknet die Tiere schnell aus, besonders wenn sie noch kein Fell haben
das Tier immer von Kindern und Haustieren fern halten
die Box oder den Karton bis zur Übergabe dunkel und ruhig abstellen